Band:

The Shark Bubbles
Christoph Brachmann: bass, vocals, guitar
Natalie Kielbassa: drums, vocals, guitar
Eric Huebner: guitar, bass, keyb, vocals
& gelegentlich
Dirk Raber: guitar, vocals

 

 

 

Info

Wem wollen wir etwas vormachen? Diese Band hat, und das ist die reine Wahrheit, den Schuss nicht gehört. Mehr noch, vermutlich wollte sie das gar nicht! Unsere Trendscouts mussten eine sehr lange Zeit recherchieren, um mit halbwegs brauchbaren Vergleichswerten aufwarten zu können, und auch diese Combos stecken, gelinde gesagt, knietief in der Obskurität: "YO LA TENGO" und die "BYRDS" - wem und wie soll das vermittelt werden?

Da ist es lediglich eine Fußnote, aber auch diese muss leider erwähnt werden, dass die SHARK BUBBLES nicht einen Funken Ambition zeigen. Im Folgenden ein Zitat aus unserem internen marketingstrategischen Dossier:
"(...) handelt es sich bei dieser Band ganz offenkundig um eine natürlich gewachsene Gemeinschaft, die sich in erster Linie über Werte wie Freundschaft und Liebe zur Musik definiert und somit weder die Bereitschaft zur noch die Erwartung auf monetäre Kompensation erkennen lässt."

Der von uns aus Mangel an besseren Alternativen gewählte Schlüsselbegriff "Indie-Gitarren-Pop" zeichnet sich zwar gemeinhin durch feines Melodieverständnis, durchaus vorhandene instrumentale und transzendentes Musikverständnis aus, weist im Umkehrschluss aber auch wenig kommerziell verwertbares Potential auf: weder erschließen sich die Refrains beim ersten Hören, noch wurde das Klangbild von Ecken und Kanten befreit. Der Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Gesangspassagen dürfte den durchschnittlichen Musik-Käufer zusätzlich verwirren. Introvertierte Texte tragen zur weitergehenden Überforderung bei und lassen die Verwertbarkeit der SHARK BUBBLES als gewinnsteigernde Hintergrundmusik in den besonders prestigeträchtigen City-Lounges bezweifeln. Weitere detaillierte Untersuchungen stellen zudem keine erfolgreiche Transformation des vorliegenden Musikmaterials in lukrative Klingeltöne in Aussicht.

Eine reibungslose Kommerzialisierung der SHARK BUBBLES dürfte unter diesen Umständen wenig wahrscheinlich sein, wie auch eine Auswahl an Zitaten von so genannten Musikliebhabern und Szene-Gängern beweist, die von uns bezüglich einer Einschätzung befragt wurden:
"(...) das klingt als würden VELVET UNDERGROUND plötzlich versuchen, Surf-Musik zu machen."
"Während des Gitarrensolos von Night Train konnte ich für unsere ganze WG Joints bauen. Krass, Mann!"
"Kratz die krachige Kruste weg und die Melodien bluten..."
"Hör doch hin. Du musst hinhören! Sonnenstrahlen auf Gänsehaut!!!"

Sollten Sie immer noch an vermeintlich integre aber zweifellos nicht lukrative Werte wie Individualität, Qualität und Herzblut glauben, können wir eine eingehendere Beschäftigung mit dem Thema nicht verhindern, allen anderen aber sei gesagt: der Markt gibt eine Band wie die SHARK BUBBLES derzeit nicht her.
(Daniel Hecktor)